15. Oktober 2012

Wie beim ersten Mal

Ich habe lange nicht mehr so bei einem Film lachen können, wie bei 'Wie beim ersten Mal' von David Frankel, der vor wenigen Tagen neu in die Kinos kam. Die beiden Hauptdarsteller Meryl Streep (die ich übrigens abgöttisch liebe) und Tommy Lee Jones verkörpern ihre Rollen gekonnt - sie mimt die frustrierte Hausfrau, die ihren Mann nach 30 Jahren der Ehe zu einer Paarberatung schleift, er spielt den griesgrämigen Ehemann, der nicht sonderlich daran interessiert ist, seinen routinierten Lebensstil zu brechen. 

Der Film dreht sich im Wesentlichen um die Frage, was bleibt in einer Liebesbeziehung, wenn alle Träume gelebt, alle Ziele verwirklicht und alle Höhen bzw. Tiefen durchwandert sind? Was bleibt, wenn man meint, sich zu kennen, wie die eigene Westentasche, wenn alle Geheimnisse verraten und alles Mysteriöse verschwunden ist? Was bleibt?

Diese Frage stellt sich auch Kay, die sich in ihrer Beziehung mit Arnold zunehmend unwohl fühlt und sich den alten Schwung in der Partnerschaft zurück wünscht. Als ihr nun eines Tages ein Flyer von einem Paartherapeuten in Maine in die Hände fällt, ist die Sache für sie klar und sie bucht eine Woche Intensiv-Therapie. Obwohl sich Arnold zunächst mit allen Mitteln gegen die Reise stellt, lässt er sich letzten Endes doch mehr oder weniger darauf ein. Er begleitet Kay nach Maine. Dort angekommen beginnt eine, zumindest für den Zuschauer, sehr humorvolle Abfolge von Therapiesitzungen, bei denen mal der eine, mal die andere wutschnaubend oder völlig verzweifelt den Sitzungsraum verlässt. 

Ob sie am Ende wieder zueinander finden, bleibt ein Geheimnis...

Auch wenn die Hauptakteure einige männlich und weibliche Attribute stark stereotypisieren, tun sie dies doch mit einer großen Portion Humor und in ihrer ihnen ganz eigenen Feinsinnigkeit. Eines wird dem Zuschauer schnell klar - so viele Unterschiedlichkeiten diese beiden Menschen auch trennen, eines verbindet sie doch: Ihre Liebe zueinander. In den Figuren kann sich wahrscheinlich jedes Paar, das schon ein paar Jahre zusammen ist, zumindest ein wenig wiederfinden. 

Ich liebe solche Filme!

Quelle Bild: http://www.filmkritiker.com/wp-content/uploads/wie-beim-ersten-mal-film-bild01.jpg

5 Kommentare:

  1. Super zusammengefasst! Ich habe den Film auch sehr genossen.
    Nicht nur "In den Figuren kann sich wahrscheinlich jedes Paar, das schon ein paar Jahre zusammen ist, zumindest ein wenig wiederfinden.", sondern mehr: ich denke, jeder, der jemanden in so einer Situation zu erkennen glaubt (Freunde, Eltern) sollte diejenigen dezent in diesen Film schicken. Ein schöner Spiegel, der vielleicht aus dem eingefahrenen Schema auszubrechen hilft...

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    1. Danke, freut mich, dass Dir der Artikel gefällt. Ich habe den Film auch direkt ein paar Leuten empfohlen:-) Und wieder mal wird deutlich: Auch nach 30 Jahren muss noch an einer Beziehung gearbeitet werden. Das hört nie auf!

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  2. Danke für eine Empfehlung und wirklich interessante Zusammenfassung. Ich mag auch Meryl Streep und genieße alle ihre Filme. Diesen habe ich mir aber noch nicht angesehen. Werde unbedingt an diesem Wochenende ins Kino gehen. Ich mag überhaupt Filme über Beziehungen. Man lernt immer etwas für sich. Manchmal findet man auch Lösungen.

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    1. Hallo Lena, Meryl Streep ist wirklich eine wunderbare Frau und Schauspielerin. 'Die eiserne Lady' und 'Wenn Liebe so einfach wäre' gefallen mir auch wirklich gut. Hast Du die gesehen? Du hast Recht, auch Lösungen bzw. Alternativen können sich einem in solchen Filmen offenbaren... Oft findet man solche Filme ja nur so gut, weil sie immer auch ein wenig die Wirklichkeit widerspiegeln.

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  3. Hallo Jule! Nee, "Wenn Liebe so einfach wäre" hab ich auch nicht gesehen. Noch ein guter Film für einen der angenehmen Filmabende.

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